Fair Arts-Blog
Kreative Hilfe
Dresdner Neueste Nachrichten
15. Juli 2021
Bei einem Glas Wein entstehen bekanntlich oftmals die besten Ideen – so auch bei Christina, Stefanie und Marie. „Mir schwirrt da schon länger etwas im Kopf herum“, sagte Marie an einem Abend im Dezember und erzählte den beiden Freundinnen von ihrer Idee – und zwar Kunst für den guten Zweck verkaufen. Unter dem Motto „Buy Arts – do good!“ haben die drei nun vor wenigen Wochen ihre Webseite veröffentlicht und präsentieren dort seitdem farbenfrohe Kunstwerke.
Den Einfall hatte Marie jedoch viel früher: Die 26-Jährige ist als medizinisch-technische Angestellte in der Onkologie im Uniklinikum tätig – und erlebt dort tagtäglich viel Leid. „Die vielen Einzelschicksale berühren mit jedes Mal. Was dabei oft vergessen wird: Hinter jeder schweren Erkrankung stehen hilflose und verzweifelte Angehörige“, erzählt sie.
Die Pandemie trug da natürlich zu keiner Besserung bei – im Gegenteil. Arbeitsabläufe verkomplizierten sich, Besuche waren nicht mehr möglich. Eine immense zusätzliche Belastung für Erkrankte und Personal. Als Ausgleich griff sie deshalb zu Pinsel und Farbe. „Die Malerei zählt seit meiner Kindheit zu meinen größten Hobbies. Da lag die Idee nahe, den sozialen Aspekt meines Jobs mit meiner Leidenschaft zu verbinden.“
Mit dem Kauf von Fair Arts Produkten erwerben Käufer nicht nur ein individuelles Stück Kunst, sondern sie engagieren sich auch für einen guten Zweck. „Unser Ziel ist es, die Kunst- und Kreativszene zu fördern und dabei gemeinnützige Organisationen zu unterstützen“, sagt Stefanie. „Wir wollten etwas schaffen, was lange Freude macht. Und das kann Kunst“, so die 25-Jährige.
Dresden ist die Wahlheimat der jungen Frauen – gebürtig kommt Marie aus Erlangen, Christina stammt aus dem Erzgebirge und Stefanie zog von Schwarzheide in die Landeshauptstadt. Die Stadt habe mittlerweile jedoch einen festen Platz in ihren Herzen. „Deswegen wollen wir den Menschen hier unbedingt etwas zurückgeben“, sagt Christina. „Wenn wir bei Spaziergängen in Lockdown-Zeiten an den geschlossenen Geschäften entlang gingen, haben wir uns oft gefragt, ob die kleinen Läden das überleben“, ergänzt Stefanie. Das habe die drei in ihrem Vorhaben bestärkt, dass sie sich selbst engagieren wollen.
Neben Maries farbenfrohen Acrylbildern sind auch verzierte Notizbücher und Lesezeichen mit den bunten Farbspielen im Shop zu finden – oder kleine Abbilder von architektonischen Wahrzeichen Dresdens, gemalt auf Teebeuteln. „Viele Kunden haben ihre eigenen Vorstellungen was die Farbwahl und Bildgröße angeht. Das meiste sind tatsächlich Auftragsarbeiten“, berichtet Marie.
Die Kunstszene ist beruflich eigentlich nicht das Metier der drei Dresdnerinnen – aber durch ihre Jobs im Marketing und Controlling können Christina und Stefanie viel Know-How in die Abläufe einbringen. Aktuell arbeitet das Trio mit zwei Künstlerinnen aus Erlangen zusammen. Petra Dippold-Götz und Paula von Krosigk bieten ihre Werke auf der Webseite von Fair Arts an und spenden von ihren Einnahmen ebenfalls ein Drittel an die gemeinnützigen Projekte.
Zukünftig sind aber noch weitere dieser Kooperationen mit anderen Kunstschaffenden geplant. „Ein Traum wäre natürlich, irgendwann eine Ausstellung zu initiieren, bei der wir unsere Idee und die Künstler sowie Kunstwerke vorstellen können“, sagt Stefanie. Denn die Werke wirken live immer noch einmal anders, meint sie.
Die Pandemie kam für die Entwicklung des Projekts nicht ganz ungelegen – im Gegenteil. „Neben all den schlechten Gesichtspunkten wurde unser Projekt dadurch überhaupt erst angestoßen. Und da wir alle hauptberuflich etwas anderes machen, konnte unser Vorhaben nebenbei Gestalt und Form annehmen“, so Marie.
Wichtig bei ihrer Arbeit ist ihnen, dass die Kunstwerke etwas Besonderes bleiben – deshalb gibt es auch keine Massenproduktion. „Jedes Bild wird individuell angefertigt und anschließend je nach Wunsch von uns gerahmt“, erklärt Christina. Zudem achten sie beim Versand auf eine nachhaltige Verpackung und verwenden dafür etwa recycelte Kissenhüllen. Aber auch eine persönliche Lieferung vor die Haustür ist möglich. „Das ist unser liebster Versandweg – denn es ist schön, unsere Kunden einmal kennen zu lernen“, sagt Stefanie.
Dass das Geld direkt in den Kulturstätten der Landeshauptstadt ankommt, habe den Dreien dabei geholfen, das Projekt hier zu verankern. „Aktuell spenden wir ein Drittel der Gewinne an die Initiative „SOS for Culture“, ein weiteres Drittel der Einnahmen geht an die Künstler“, erklärt Stefanie. Zwar öffnen die Kulturgüter nun nach und nach wieder – aber das mache die immensen Verluste des vergangenen Jahres ja nicht ungeschehen.
Momentan genießen es Marie, Stefanie und Christina, ihrer Stadt wieder beim lebendig werden zuzusehen. Aber auch nach einem womöglich absehbaren Ende der Pandemie wollen sie Kunst für den guten Zweck betreiben. „Unser zweites Spendenprojekt soll eine andere Initiative unterstützen“, sagt Marie. Dafür sammeln sie aktuell neben lokalen auch überregionale Vorschläge. „Wir freuen uns riesig auf alles, was noch kommt – denn unser Projekt steht gerade erst einmal in den Startlöchern.“
Annafried Schmidt
Kunst für einen guten Zweck
Support Your Locals Dresden
11. Mai 2021
Kunst für den guten Zweck: Das Fair Arts-Projekt ist eine gemeinnützige Initiative von drei Freundinnen, die sich vor mehr als sieben Jahren während ihrer Studien- und Ausbildungszeit in Dresden kennenlernten. Die gemeinsame Liebe zu Kunst und Kultur und der Drang, in der aktuellen Lage etwas Gutes zu tun, führte Anfang des Jahres zu der Idee, ein „Social-Art-Business“ zu gründen.
Ziel des Projektes ist es, den Menschen zu helfen, die von der Pandemie besonders betroffen sind.
Über den Onlineshop bietet Fair Arts dabei nicht nur verschiedenen Künstler:innen eine Plattform, sondern spendet 1/3 der Einnahmen an ein soziales Projekt.
Derzeit unterstützt Fair Arts übrigens SOS for Culture — eine Initiative, die Gelder für den Corona Fonds der Stiftung Lichtblick sammelt.
Das heißt für euch: Bei Fair Arts könnt ihr individuelle Kunstwerke erwerben UND euch gleichzeitig für den guten Zweck engagieren. 🕊